Denn Tiere sind keine Maschinen

Party ……… Riesenbaby Mattis feiert heute seinen 4’ten Kuhlseinday

von Admin | 21. August 2015 | 8 Kommentare

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Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, Colorida

von Admin | 18. August 2015 | 11 Kommentare

Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, Colorida – Ein Text von ihrem Retter:

La Colorida

Es wäre vermutlich unaufrichtig zu behaupten, Colorida verdanke ihr Leben in Freiheit nicht vor allem ihrem besonderen Aussehen. Sicher, ich war wenige Monate zuvor Veganer geworden, und Kühe zogen seitdem vermehrt mein Augenmerk auf sich. Dennoch war ich (wie viele andere Menschen, wie ich später feststellen durfte) vom ersten Moment an geblendet von ihrer Schönheit. In einem gewissen Sinne war es also Liebe auf den ersten Blick.

Nun ist das Aussehen natürlich ein denkbar ungerechtes Kriterium, wenn es darum geht, eine nicht geringe Anstrengung zur Rettung einer Kuh zu unternehmen und ihr einen der extrem seltenen Plätze auf einem Lebenshof zu beschaffen. Andererseits: welches andere Kriterium wäre gerechter? Wenn eine Kuh besonders laut um ihr Leben schreit und deshalb gerettet wird, ist das nicht auch eine Benachteiligung all jener Kühe, die nach außen klaglos in den Tod gehen? Am Ende ist das Aussehen genauso gut wie jedes andere Entscheidungskriterium. Ungerecht ist einzig und allein, dass man überhaupt auswählen muss, weil man nicht alle retten kann.

Wie dem auch sei, da stand ich nun, als frisch verliebter kleiner Narr, und versuchte mir klar zu machen, was zu tun ich gerade beschlossen hatte. Mir war klar, dass ein steiniger Weg auf mich wartete. Dass die gesamte Rettung über acht Monate dauern würde, habe ich mir allerdings in diesem ersten Moment, der alles entschied, nicht träumen lassen. Am Anfang stand einzig und allein diese wie aus dem Nichts erschienene Zuneigung zu einem Tier, das ich nie zuvor gesehen hatte.

Am 25. April 2014 hat Colorida den Schritt aus dem Tiertransporter in die Freiheit von Hof Butenland getan.

Freilich verläuft unsere Beziehung seither etwas einseitig, Colorida ist eher dem Kuschelochsen Fiete zugeneigt als mir, dem sie in ihrem ganzen Leben vielleicht einem halben Dutzend mal begegnet ist. Aber das ist ja auch gut und richtig so, Kühe gehören zu ihresgleichen, und ich habe keinerlei Rechte an ihr und will sie auch nicht. Auf dem Papier gehörte Colorida einmal mir, aber eigentlich gehört sie nur sich selbst. Trotzdem würde ich sie mit meinem Leben verteidigen, denn eines ist sicher: ich war ihre Stimme und ich habe ihr ihren Namen gegeben; ich werde mich für den Rest meines Lebens für sie verantwortlich fühlen.

Heute ist Colorida drei Jahre alt geworden. Damit gilt sie als ausgewachsen. In einem normalen Milchviehbetrieb hätte sie bereits ihr erstes Kalb geboren und wäre vermutlich schon erneut schwanger. Das durchschnittliche Schlachtalter einer Milchkuh in Deutschland beträgt 5,5 Jahre, Colorida hätte bereits zwei Drittel ihres Lebens gelebt. Auf Hof Butenland kann sie aber, wenn alles gut geht, fünf bis sechs mal so alt werden, hätte also noch 20 gute, freie und unbedrohte Jahre vor sich. Ich darf also zusammen mit ihr alt werden, egal wie häufig wir uns in dieser Zeit sehen werden. Sie in Sicherheit und Freiheit zu wissen, ist mir Glück genug.


Happy Kuhlseinday Muddi Dina

von Admin | 12. August 2015 | 6 Kommentare

Dina ist am 12.8.2008 geboren und Butenländerin seit 18.8.2011

Dina gehört zu den wenigen Tieren, die es aus eigener Kraft nach Hof Butenland geschafft haben. Sie ist nämlich nachts von der Weide eines Bauern in der Nachbarschaft ausgebrochen und hat sich frech auf eine unserer Weiden gestellt.

Das Auffälligste an Dina war damals ihr kugelrunder Bauch. Sie war hochschwanger und die Geburt stand kurz bevor.

Dina durfte bleiben und nur drei Tage nach ihrer Ankunft setzten die Wehen ein. Die Geburt war anstrengend, denn das Kalb war ein echter Brocken. Jedoch verlief der alles ohne Komplikationen und Mattis erblickte erschöpft aber gesund das Licht der Welt.

Eigentlich war Dina damals selbst noch ein Kind. Ab und an schaute sie nach, ob Gisela noch etwas Milch für sie im Euter hätte. Doch Oma Gisela hatte die Milchbar schon lange geschlossen. Auch schien Dina anfangs etwas überfordert zu sein mit ihrem kleinen Mattis. Oft hat sie ihn aus den Augen verloren und gar nicht wirklich vermisst. Das ist heute ganz anders. Wenn Mattis außer Sichtweise ist, dann trabt sie elegant wie ein Reh über die Weide, bis sie ihr Riesenbaby wiederfindet. Oft kommt es allerdings nicht vor, dass sich Dina auf die Suche machen muss. Meistens sind sie zusammen beim Grasen oder Wiederkäuen.
Dina hat wirklich alles richtig gemacht. Sie hat nicht nur sich in Sicherheit gebracht, sie hat auch dafür gesorgt, dass ihr Kind in Frieden und Freiheit aufwachsen und vor allem bei ihr bleiben darf.

Dina


Samuell feiert heute seinen fünften Geburtstag und hat ein Paket bekommen:

von Admin | 31. Juli 2015 | 17 Kommentare

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Samuell lebt seit September 2011 auf Hof Butenland. Davor verbrachte er 13 Monate in der Garage eines Restaurantbesitzers.

Auf Hof Butenland angekommen, konnte Samuell seine Freiheit gar nicht begreifen. Er wollte nicht auf die Weide und die Sonne genießen. Er verkroch sich lieber alleine in der dunkelsten Ecke im Stall. Sein Blick war traurig und mitleiderregend. Wir führten ihn mehrere Male auf die Weide, doch immer wieder wanderte er zurück in den Stall. Von seiner neuen Familie bekam er die Liebe und die Sicherheit. Erst langsam taute Samuell auf und begann zu erkennen, was für ein Lebewesen er eigentlich ist. Samuell selbst zeigt inzwischen ein schlechtes Gangbild, seine Beine sind aufgrund der früheren Haltung nicht gut entwickelt und weisen eine Fehlstellung auf (X-Beine). Im Frühjahr 2015 ist er auf die Krankenweide umgezogen, da sein Gangbild sich weiter verschlechtert hat und er nicht mehr auf Betonboden laufen kann.


Gefeliciteerd met je verjaardag

von Admin | 9. Juli 2015 | 13 Kommentare

Zum 10’ten Kuhday Pietje aus Holland:

Pietje wurde 2006 auf einer Weide in Holland entdeckt. Sie lag dort völlig geschwächt. Mit viel Geduld und großem Aufwand wurde Pietje soweit aufgepäppelt, bis sie transportfähig war.

Heute ist Pietje rund und gesund, topfit und ein Spaß für alle anderen Bewohner, die sie mit ihrem frechen Auftritt in Schwung hält. Sie ist extrem neugierig und selbstbewusst. Und wie es sich für eine echte Holländerin gehört, schnappt sie sich auch schon mal eines unserer Fahrräder, um es gründlich zu untersuchen…

Pietje humpelnd, kurz vor ihrer Rettung 2006:
https://www.youtube.com/watch?v=ukRq8Bn_WhU

Pietje


Zum 9’ten Kuhday Manuela:

von Admin | 25. Juni 2015 | 6 Kommentare

manuela

Manuela wurde am 25. Juni 2006 geboren. Seit sie knapp ein Jahr alt war wurde sie als Versuchskuh in einem Labor benutzt. Vier Jahre verbrachte sie dort isoliert und depriviert. In ihrem Bauchraum befand sich ein im Durchmesser etwa zwanzig Zentimeter messendes Loch (sogenannte Pansenfistel), aus dem täglich Panseninhalt entnommen wurde. Manuela diente zum Testen von leistungssteigerndem Futtermittel. Ungewöhnlich ist solch ein Versuchsaufbau nicht, aber die Wissenschaftler*innen, die diese Versuche durchführen, sprechen ungern öffentlich darüber. Dabei werden Tierversuche in praktisch jeder größeren Universität, die einen medizinischen Fachbereich hat, durchgeführt. Hinzu kommen privatwirtschaftliche Versuchslabore sowie mittels Steuergeldern finanzierte Institutionen wie die zur gleichnamigen Gesellschaft gehörenden Max-Planck-Institute.

Tierversuche an sogenannten Nutztieren dienen in der überwiegenden Mehrheit nicht den Tieren und ihrer Gesundheit, sondern sind im Gegenteil darauf fokussiert, sie noch effektiver ausbeuten und so viel wie möglich aus ihnen herausholen zu können. Das Leiden wird also maximiert und akkumuliert – zuerst für diejenigen Tiere, die als Versuchsobjekte herhalten müssen, und anschließend für die Tiere, die von den gewonnenen Erkenntnissen „profitieren“ sollen. 78 Prozent der entwickelten Medikamente für Tiere sind für Nutztiere bestimmt und werden dort angewendet. So bringt es Gisela Grothe auf den Punkt: „Entweder ist das Tier nicht wie wir, dann gibt es keinen Sinn, mit ihm zu experimentieren, oder es ist wie wir, dann gibt es kein Recht, mit ihm Versuche zu machen, die als empörend betrachtet würden, wenn man es mit einem von uns machte.“

Manuela hatte das große Glück statt wie üblich getötet zu werden zu uns zu kommen. Vor ihrem Transport sollte die Pansenfistel entfernt und das Loch operativ geschlossen werden. Diese erste Schließung gelang nicht, es traten weiterhin Pansensaft und Gase aus, die einen ständigen Juckreiz verursachten und die Gefahr von Entzündungen bargen. Die zweite OP im Sommer 2012 war dann aber erfolgreich und seitdem kann Manuela ihr Leben wirklich genießen.

Manuela musste sich zudem erst an ein Leben in Freiheit gewöhnen – sie war extrem hektisch und ruhelos und von den vielen neuen Reizen überfordert. Sie kannte vorher weder Artgenossen noch frische Luft oder Sonnenlicht. Inzwischen schätzt Manuela sowohl die Zuwendungen ihrer neuen Freundinnen wie auch zwischendurch eine kleine Streicheleinheit von uns.

Ein Video der Uni Hohenheim zu Pansenfisteln und Leistungssteigerung.


Was macht Bauer Jan, wenn er Geburtstag hat?

von Admin | 17. Juni 2015 | 11 Kommentare

jan geburtstag

Dasselbe wie immer: Nach dem Mittagsschlaf veganen Kuchen essen und dann Trecker fahren…


Trine feiert heute ihren 9′ ten Kuhday mit Mama Christine:

von Admin | 10. Juni 2015 | 13 Kommentare

trine und christine

Trine, die Tochter von Mama Christine, wurde auf Hof Butenland geboren und ist deshalb eine der wenigen Butenländer*innen die von Anfang an das große Los gezogen hat.

Die Horrorgeschichten über Rinder, die als Milchmaschinen oder Fleischlieferanten herhalten müssen, kennt Trine nur aus Erzählungen. Keine Funktion zu erfüllen und frei zu sein ist für sie ganz selbstverständlich. Und das ist es ja auch – oder sollte es zumindest sein.

Inzwischen ist Trine stattlicher als ihre Mutter, was zu einem Gutteil daran liegen dürfte, dass sie bei Mama Christine über drei Jahre lang Muttermilch trinken durfte. Welchem Kalb ist das vergönnt? Wir erleben hier auch eine Mutter-Tochter-Bindung, die über Jahre, und wie es aussieht: ein Leben lang besteht. Wir freuen uns für die beiden, dass sie ihr Leben gemeinsam verbringen können.

Foto: Trine (links), 9 Jahre alt, mit Mama Christine, 13 Jahre alt


Happy Kuhseinday Emma:

von Admin | 7. Juni 2015 | 13 Kommentare

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Emma, geboren am 7. Juni 2014, konnte sehr kurzfristig vor dem festgesetzten Tötungstermin am 31. Oktober 2014 gerettet werden. Zum Zeitpunkt ihrer Rettung war sie erst vier Monate alt, davon hat sie einige Zeit in einem Versuchslabor verbringen müssen und hatte bereits mit schweren gesundheitlichen Problemen zu kämpfen: Zu ihrer Krankengeschichte gehören ein Leberabszess und eine Lungenentzündung sowie eine Operation im Bauchraum.
Nach Emmas Ankunft stellten wir weitere Auffälligkeiten fest: Die Ohren hängen untypisch herunter, was auf eine Hirnhautentzündung in der Vorgeschichte hindeutet. Auch ihr Schwanz ist meist steif nach vorne zum Bauchraum gerichtet. Unsere Tierärztin untersuchte auch eine im Halsbereich aufgetretene harte Wölbung. Es handelt sich um eine Callusbildung am Halswirbel. Die Prognose ist vorsichtig: Emma kann damit alt werden, solange es keine Ausfallerscheinungen gibt.

Vor einigen Wochen ist Emma von der Krankenweide in die große Herde umgezogen und hat sich dort prächtig entwickelt. Vor allem Herdenchefin Frieda hat ein beschütztes Auge auf Emma.

Im Video sind hinter Emma Martin (links) und seine Mutter Martina zu sehen.


Zum 5’ten Kuhday bekam Chaya ein Geburtstagspaket von ihrer Patin…

von Admin | 18. Mai 2015 | 10 Kommentare

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… eine etwas mißlungene Weidenparty

Chaya wurde am 18. Mai 2010 geboren. Von einem Mäster war sie bereits für die Schlachtung vorgesehen, da war sie gerade einmal drei Jahre alt. Die Veterinärin des Schlachthofs bemerkte die damals noch namenlose Kuh auf dem Transporter, denn sie schrie unaufhörlich und unüberhörbar. Die Tierärztin vermutete eine Schwangerschaft und bat den Bauern um einen Aufschub. Dieser wurde gewährt und der Landwirt nahm die Kuh vorerst wieder mit zurück auf seinen Betrieb.

Das Schlachten schwangerer Kühe ist nicht ungewöhnlich. Schätzungen der Bundestierärztekammer gehen davon aus, dass allein in Deutschland jährlich 180.000 Kälber im Mutterleib elendig ersticken, während ihre getöteten Mütter am Schlachterhaken hängen und ausbluten.

Eine Schwangerschaft konnte bei Chaya schließlich ausgeschlossen werden, sie war nur etwas korpulent. Da Rinder nur mit aktuellem negativem BHV-Nachweis den Stall wechseln dürfen, war für Chaya eine Quarantänezeit von vier Wochen vorgeschrieben, bevor sie ins Kuhaltersheim einziehen konnte. Damit sie diese Zeit nicht isoliert in Einzelhaltung verbringen musste, sagten wir noch einer zweiten Kuh aus demselben Betrieb die Rettung zu. Diese zweite Kuh war Dani, benannt nach einer der Retterinnen, die online mit einer Spendenaktion für den Freikauf und die weitere Versorgung der beiden aufgerufen hatten.

Chayas Name stammt aus dem Hebräischen und bedeutet ‚Mutter des Lebens‘ oder ‚die Lebendige‘. Von all unseren Rindern ist sie die untypischste Kuh. Sie schätzt zwar menschliche Aufmerksamkeit in Form von Streicheleinheiten, kennt aber keine Distanz und verhält sich oft rinder-untypisch. Es wird wohl seinen Grund gehabt haben, warum sie sich auf dem Schlachthof die Seele aus dem Leib geschrien hat, aber wir kennen ihn nicht. Chaya ist in der Herde meist eine Einzelgängerin und bleibt oft für sich. Sie sind eben Individuen, keine Maschinen.


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