Denn Tiere sind keine Maschinen

Lenchen – morgen schenken wir Dir ein wenig Würde zurück und hoffen, wir können ein wenig wiedergutmachen:

von Admin | 18. Mai 2015 | 28 Kommentare

lenchen

Lenchen, geboren 1999, hatte elf Kälber geboren, die sie alle nie erleben durfte. Lenchen hat unzählige Liter Milch gegeben. Nachdem Lenchen durch den Einsatz einer Tierärztin erst vor drei Wochen zu uns kommen konnte, versprach uns der Bauer, auch Lenchens Sohn, inzwischen 2 1/2 Monate alt zu überlassen. Dann erfuhren wir, dass er das Kalb bereits am 14.3. an einen Händler verkauft hatte. Es begann ein Wettlauf mit der Zeit, denn der Händler verkaufte das Kalb nur zwei Tage später an den nächsten Händler, und wiederum nur zwei Tage später wurde das Kalb mehrere hundert Kilometer zu einem Mäster verfrachtet.

Morgen wird Lenchen ihr Kind bei sich haben. Sein Name ist Emil, denn unsere zähe Detektivarbeit war erfolgreich.

Wie immer freuen wir uns, wenn ihr uns mit einer Spende oder Patenschaft für Emil unterstützt.


Ein Umdenken ist möglich:

von Admin | 8. Mai 2015 | 2 Kommentare

amy und karin

Jederzeit! Der ehemalige Milchbauer Jan Gerdes von Hof Butenland macht es vor: „Wir müssen weg von dem Gedanken, dass man Tiere besitzen kann. Das sind Lebewesen, keine Gegenstände.“

Das Interview, das wir der Albert Schweitzer Stiftung gegeben haben, findet ihr hier.

Foto: Karin mit Kuhlady Amy


Mattis und die Milch

von Admin | 4. März 2015 | 46 Kommentare

mattis und die milch

Die DVD Mattis und die Milch vermittelt kindgerecht Einblick in das Leben von „Milch“kühen und in die Produktion von Kuhmilch als Nahrungsmittel für den Menschen. Erzählt wird die Geschichte des Kalbes Mattis, seiner Mutter Dina und Gisela.

Die DVD ist hier erhältlich.


In Erinnerung an Gisela

von Admin | 3. März 2015 | 33 Kommentare

gisela

Es ist so schön zu wissen, dass Gisela nicht vergessen wird und jetzt noch über ihren Tod hinaus weiterwirkt und die Herzen von Menschen bewegt:

Gisela hatte 14 Kälber geboren, die sie nie erleben durfte, sie hat über 100.000 Liter Milch, nicht, wie sie wollte für ihre Kinder gegeben, sie wurde misshandelt, ein Auge wurde blind geprügelt, ihr Schwanz, ihr Körper und ihre Seele wurden ihr gebrochen.

Fast 2 Jahre lebte Gisela mit uns. Sie wurde 19 Jahre alt.
Wir konnten nichts wiedergutmachen. Aber wir haben versucht ihr durch Liebe, Schutz, mit Hilfe von Kalb Mattis, und durch die Freundschaft vieler Menschen und lieber Paten, die sie unterstützt haben Würde zurück zu geben.

In Erinnerung an Gisela:
Eine Playlist mit Momentaufnahmen von Gisela während ihrer Zeit auf Hof Butenland:


Hanni feiert ihren 12’ten Happy Kuhlseinday:

von Admin | 22. Januar 2015 | 12 Kommentare

hanni veränderung

Hanni wurde am 22. Januar 2003 geboren. Bereits im Alter von etwa 14 Monaten wurde sie zum ersten Mal künstlich geschwängert und hat insgesamt sieben Kälber zur Welt gebracht, die ihr alle kurz nach der Geburt weggenommen worden sind. Zu keinem von ihnen durfte sie eine Beziehung aufbauen, keines durfte sie aufwachsen sehen. Ihre männlichen Kinder verschwanden in der Kälbermast, ihre Töchter wurden wie ihre Mutter Teil der Milchwirtschaft. Hanni musste ihre Tage und Nächte in einem dunklen Stall mit vielen weiteren Leidensgenossinnen fristen. Von den vor Schmutz starrenden Liegeflächen blickte sie an eine Betonwand.

Hannis Milchleistung war nach der letzten Geburt nicht mehr rentabel und so hatte der Bauer sie (seine älteste Kuh) bereits für den Schlachter vorgesehen, der Termin stand schon fest. Wir konnten sie im April 2012 gerade noch rechtzeitig ins Kuhaltersheim bringen, wo sie lange brauchte um sich von ihren physischen und psychischen Schmerzen zu erholen. Anfangs war Hanni mit der neuen Situation komplett überfordert, sie war ruhelos, suchte ihre alten Stallfreundinnen, muhte und weinte. Doch sie hat eine großartige Entwicklung durchgemacht und ist inzwischen eng mit der Herdenchefin Frieda befreundet, mit der sie häufig Seite an Seite grast und wiederkäut. Hanni hat ihren Platz in der Herde gefunden, ist ausgeglichen und entspannt. Wir freuen uns, ihr dieses Leben schenken zu können.


Lolas Ankunft auf Hof Butenland wurde für eine TV-Reportage über das Kuhaltersheim begleitet:

von Admin | 19. Januar 2015 | 13 Kommentare

lola ankunft

Lola wurde am 08.02.2008 in einem Milchbetrieb geboren und hat drei Kälber zur Welt gebracht. Die letzten zwei Kälber waren Totgeburten und Lola sollte jetzt zum Schlachter.


Statt Adventstürchen Nr. 10…

von Admin | 10. Dezember 2014 | 9 Kommentare


Frieda – kann jetzt die Sonne putzen und feiert heute ihren 15’ten Kuhday:

von Admin | 19. November 2014 | 7 Kommentare

frieda im sonnenuntergang

Mit Frieda fing alles an: Vor neun Jahren (2005) sahen wir zufällig den (traditionell mit Handschlag besiegelten) Verkauf einer Kuh durch einen der hier ansässigen Bauern zum Schlachter mit an. Jan schwang sich umgehend auf sein Fahrrad und erhielt vom Bauern – kopfschüttelnd – die Telefonnummer des Schlachters, der uns die Kuh ebenso verwundert überließ. Der Name dieser ersten von außerhalb ins Kuhaltersheim Hof Butenland gelangten Kuh ist Frieda. Wir konnten ihr Leben buchstäblich in allerletzter Minute retten.

Frieda – Ein Mahnmal gegen das Leid der Kühe
Frieda wurde am 19. November 1999 geboren. Im Alter von wenigen Wochen wurden ihr ohne Betäubung die Hornansätze zerstört. Mit 18 Monaten wurde sie das erste Mal künstlich besamt. Neun Monate später kam ihr erstes Kälbchen zur Welt, das ihr, wie es in der Milchbranche üblich ist, bereits kurz nach der Geburt weggenommen wurde. Friedas Milchleistung lag unter dem Durchschnitt – „nur“ 5.000 Liter jährlich.

Da Friedas Milchleistung für den Landwirt unrentabel war, wurde sie zur Gebärmaschine. Beim Embryotransfer, einem Verfahren, das Anfang der 1970er Jahre entwickelt wurde, werden einem „Spendertier“ nach hormonell manipulierter Superovulation (mehrfacher Eisprung) sieben Tage alte Embryos entnommen (ausgespült) und einem „Empfängertier“ eingepflanzt, das häufig mit Hilfe hormoneller Behandlung auf denselben Zyklus eingestellt wurde wie das „Spendertier“. Frieda musste die Prozedur über sich ergehen lassen und durfte auch dieses Kalb niemals kennenlernen.

Nach dem dritten Kalb erlitt Frieda eine Beckenbänderdehnung und konnte lange Zeit vor Schmerzen und Erschöpfung weder stehen noch laufen. Ihr Tod schien so gut wie besiegelt, denn eine Kuh, die nicht genug Milch gibt und nicht mehr schwanger werden kann, ist nutzlos für den Bauern.

Das war im Jahr 2005. Inzwischen hat sich Frieda zur Herdenchefin entwickelt und führt ihre Rolle gelassen, routiniert und selbstsicher aus. Bei Streitigkeiten innerhalb der Herde geht sie freundlich aber bestimmt dazwischen, Neuankömmlingen bietet sie Sicherheit und Fürsorge, und Menschen gegenüber zeigt Frieda ebenfalls ihren ausgesprochen freundlichen Charakter und genießt es als eine der wenigen Kühe am ganzen Körper gekrault zu werden.


Kuhler Happy Vegan Day!

von Admin | 1. November 2014 | 10 Kommentare

mattis

Foto: Mattis, der so lange er wollte Milch bei seiner Mama (sie schaffte es kurz vor seiner Geburt zu uns zu flüchten) trinken durfte, ohne befürchten zu müssen von ihr getrennt zu werden.

Mutterliebe

Ich möchte Ihnen hier eine Geschichte erzählen, die ebenso wahr wie herzzerreißend ist.

Nach meinen Abschluss als Veterinärmedizinerin arbeitete ich in einer Tierarztpraxis für die Milchwirtschaft. Durch meinen behutsamen Umgang mit den Milchkühen wurde ich als Tierärztin sehr beliebt. Eines Tages rief mich einer meiner Kunden an und berichtete mir von einem rätselhaften Vorfall: Eine seiner Kühe hatte in der Nacht zuvor ihr fünftes Kalb auf natürlichem Wege auf der Weide zur Welt gebracht; sie hatte ihr neugeborenes Baby zum Stall gebracht und musste alleine in den Melkstand gehen, während ihr das Kalb weggenommen wurde, wie dies immer geschah. Ihr Euter war jedoch vollkommen leer und blieb es auch über mehrere Tage.

Da sie gerade Mutter geworden war, hätte sie normalerweise an die 47 Liter Milch täglich produzieren müssen; doch obwohl sie kerngesund war – ihr Euter blieb leer. Sie lief jeden Morgen nach dem ersten Melken hinaus auf die Weide, kehrte zum Melken am Abend zurück und wurde über Nacht wieder auf die Weide gelassen – dies geschah in einem Milchbetrieb, wo den Rindern ein Minimum an Lebensfreude und natürlichem Verhalten zugestanden wurde – dennoch war ihr Euter niemals mit den großen Mengen an Milch geschwollen, die für eine Mutter normal gewesen wären, die gerade ihr Kind zur Welt gebracht hat.

In der ersten Woche nach der Geburt wurde ich zweimal gerufen, diese mysteriöse Kuh zu untersuchen, doch ich konnte das Rätsel nicht lösen. Schließlich, am elften Tag nach der Geburt, rief mich der Bauer an. Er hatte die Lösung gefunden. Er war der Kuh nach dem morgendlichen Melken auf die Weide gefolgt und entdeckte den Grund für das Mysterium: sie hatte Zwillinge zur Welt gebracht und in einer bovinen Abwandlung von »Sophies Entscheidung« hatte sie einen der Zwillinge zum Bauern gebracht und den anderen im Wald am Rande der Weide versteckt, sodass sie jeden Tag und jede Nacht bei ihrem Baby sein konnte; das erste Baby, das sie ENDLICH selbst säugen durfte – und ihr Kalb saugte die ganze Milch mit Wonne auf. Obwohl ich den Landwirt anflehte, sie und ihren Sohn beisammen zu lassen, verlor sie auch dieses Kind – in die Hölle der Kälberboxen.

Denken Sie einen Moment über die komplexen Gedankengänge nach, die diese Mutter an den Tag legte. Zuerst einmal hatte sie Erinnerungsvermögen – die Erinnerung an vier Verluste: immer, wenn sie ihr neugeborenes Baby zum Stall brachte, sah sie dieses nie wieder (herzzerbrechend für jede Mutter). Zweitens war sie in der Lage, einen Plan auszuarbeiten und umzusetzen: das Hinbringen ihres Kindes zum Bauern führte unvermeidlich dazu, dass sie ihr Kind verlor, also musste sie ihr Baby versteckt halten – so wie es z. B. auch Rehe tun – indem sie es im Wald beließ, wo es sich bis zu ihrer Rückkehr still verhielt. Drittens – und ich weiß selbst nicht, wie ich dies deuten soll – gab sie dem Bauern ein Kind und behielt das andere, anstatt beide zu verstecken, denn das hätte den Verdacht des Bauers geweckt (eine schwangere Kuh verlässt den Stall, eine nicht mehr schwangere Kuh kehrt am nächsten Morgen ohne Baby zurück). Ich weiß nicht, wie sie dies wissen konnte – es hätte logischer geschienen, wenn eine verzweifelte Mutter beide Kinder versteckt hätte.

Alles, was ich weiß, ist dies: hinter den wunderschönen Augen einer Kuh geht sehr viel mehr vor, als wir Menschen ihr jemals zugestanden haben; und ich als Mutter, die das Glück hatte, alle meine Babys stillen zu können und nicht die Qualen des Verlustes meiner geliebten Kinder durchleben musste, kann ihren Schmerz nur allzu gut nachvollziehen.

Übersetzung der Albert-Schweitzer-Stiftung für unsere Mitwelt eines bei Action for Animals veröffentlichten Artikels)


Happy Birthday Häuptling Silberlocke:

von Admin | 21. August 2014 | 9 Kommentare

mattis 3. geburtstag

Da Mattis heute volljährig geworden ist (Rinder sind im Alter von 3 Jahren ausgewachsen), hat er von uns einen Becher Hafermilch bekommen.Wir hoffen, das war ein kuhler Wink…, denn hin und wieder trinkt er noch immer bei Mama ein Schlückchen Muttermilch.
Mattis Mutter Dina war 2011, nur wenige Tage vor Mattis Geburt von einem Nachbarhof zu uns geflüchtet.
Hier noch einmal die ersten Minuten im Leben von Mattis:


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